Bioidentische Hormonersatztherapie
Die Welt der Hormone
Unser Körper wird durch geschätzt an die 1000 Hormone gesteuert. Derzeit sind ca. 100 zentrale Hormone bekannt. Der Körper reguliert diese Hormone, indem er diese weiter verstoffwechselt und je nach Bedarf in verschiedene Unterhormone umwandelt. Bei der Ersatztherapie mit synthetischen Hormonen nimmt man dem Körper diese Selbstregulationsmöglichkeit. Deshalb wird in der ganzheitlichen Medizin vor allem mit bioidentischen Hormonen gearbeitet – eben mit Hormonen, die identisch mit den körpereigenen sind. Die Grundbausteine für die Herstellung dieser Hormone kommen dabei aus pflanzlichen Quellen.

Andropause / Men-O-Pause
Auch beim Mann kommt es jenseits des 30. Lebensjahres zu einem Abfall der Hormonspiegel. Dieser ist im Vergleich zu Frauen eher schleichend und geht deshalb mit weniger starken, aber dennoch potentiell störenden Symptome, wie z.B. Antriebslosigkeit, Gereiztheit, Muskelschwund, Zunahme des Körperfetts oder Libidoverlust einher.
Fallende Hormonspiegel beim Mann führen während der Andropause (etwa ab dem 45. – 55. Lebensjahr) ebenso zu typischen Symptomen und Beschwerden. Neben Testosteron spielen aber noch viele andere Hormone eine wichtige Rolle. Gerade Cortisol, Progesteron und DHEA sollten neben Östrogen und den Schilddrüsenhormonen ganzheitlich beurteilt werden. Neben dem Ersatz von Testosteron kann auch und regulierend in hormonelle Ungleichgewichte eingegriffen werden.
Typische Beschwerden der Andropause:
Testosteron-Mangel
- weniger Trainingseffizient (Muskelaufbau)
- chronische Müdigkeit (Fatigue)
- Libidoverlust
- Erektionsprobleme (reduzierte Morgenerrektionen)
- Gynäkomastie, Wassereinlagerung, Libidoverlust (Zeichen einer Östrogendominanz)
- Zunahme von Bauchfett
- Schlafschwierigkeiten
- Hitzewallungen
- Energieverlust
- Osteoporose
- Reizbarkeit
- Stimmungsschwankungen
- Depressive Verstimmung
- Erhöhte Blutfette
- Insulinresistenz
- Bluthochdruck
Progesteron-Mangel
- Kältegefühl (ähnlich Hypothyreose)
- erhöhte Stress-Anfälligkeit
- Zeichen der Östrogendominanz (s.o.)
Bioidentische Hormone
In der funktionellen Medizin spielen bioidentische Hormone eine zentrale Rolle, um den natürlichen Alterungsprozess zu verlangsamen und das Wohlbefinden zu steigern. Die verminderte Produktion von Sexualhormonen bei Frauen UND Männern ist eine der wichtigsten Ursachen des Alterungs-Schubes in den 40er-Jahren.
Bioidentische Hormone sind chemisch identisch mit den Hormonen, die unser Körper auf natürliche Weise produziert. Im Gegensatz zu synthetischen Hormonen werden sie aus pflanzlichen Quellen wie Soja oder Yamswurzel gewonnen und individuell auf die Bedürfnisse jedes Patienten abgestimmt. Synthetische Hormone haben zwar eine hormonähnliche Funktion, jedoch eine „körperfremde“ Struktur. Diese ist zwar pharmakologisch patentierbar, aber für den Köper weniger gut bekömmlich.
Männern jenseits des Fortpflanzungsalters kann mit bioidentischen Hormonen geholfen werden, das hormonelle Gleichgewicht wiederherzustellen, die Vitalität zu verbessern und das Risiko altersbedingter Krankheiten zu reduzieren. In der Regel wird bei Männern <50 Jahre eine Testosteron-Gabe nur mit triftigen Gründen begonnen, da durch äussere Zufuhr von Testosteron die Spermienproduktion zum erliegen kommen kann.
Die Therapie mit bioidentischen Hormonen erfolgt deshalb nach einer gründlichen Diagnose, bei der der individuelle Hormonstatus analysiert wird.
Werden die bioidentischen Hormone korrekt angewendet, ist das Krebsrisiko nicht erhöht. Im Gegenteil: die Literatur zeigt sogar ein vermindertes Krebsrisiko für diverse Tumore.
In der ganzheitlichen Medizin ist das Ziel, nicht unbedingt die Lebensdauer zu verlängern, sondern vielmehr die Lebensqualität und die Gesundheit langfristig zu verbessern. Bioidentische Hormone sind ein wirksames Mittel, um den Alterungsprozess auf eine natürliche und nachhaltige Weise positiv zu beeinflussen.